Verkleidungen und Inszenierungen

Cosplay (von englisch: „costume play“) beschreibt einen Szene-Trend, bei dem sich Menschen verkleiden. Es werden Figuren aus Mangas, Animes, Filmen und Computerspielen imitiert und dargestellt. Die Anfänge reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, in Form von Holzfarbschnitten als Vorlage für Verkleidungen und Inszenierungen. Der japanische Filmregisseur und Produzent Takahashi Nobuyuk prägte den Begriff Cosplay und verwendete seine sprachliche Neuschöpfung erstmals im Juni 1983 in einem Artikel für die Zeitschrift „My Anime“. Nobuyuk war Gründer des japanischen Verlages „Studio Hard“, spezialisiert auf den Gebieten der Entwicklung und Vermarktung von Bildmedien.

Glenn als Eren von Attack on Titan…

Seit etwa Mitte der 1990er Jahre findet sich eine breit gefächerte Anime- und Cosplay-Szene auch in Deutschland. Die heutige Anime- und Cosplay-Szene hat ihre Wurzeln im US-amerikanischen Science-Fiction und Comic. Mehrmals im Jahr kommt die Szene bei den „Conventions“ genannten Treffen zusammen. Diese beliebten Events sind für alle, die sich für die japanische Kultur sowie Animes und Mangas interessieren.

Jeder hat seine Vorlieben in dieser vielfältigen Szene, von niedlich bis Horror. Dazu gehören auch Bands aus Musikrichtungen wie „Visual-Kei“, „Gothik-Lolitas-Style“, dem japanischen Rock- („J-Rock“) und Gothik („J-Goth“). Gohtik-Lolitas beispielsweise sind die niedlichen bis düsteren Püppchen in schönen Kleidern und Kostümen. Ihre großen Augen sind ebenso charakteristisch wie das manchmal hinter dem Rücken gehaltene Messer. Um es einmal süß auszudrücken.

One-Piece-Gruppe beim Foto-Shooting auf der Leipziger Buchmesse

Anime-Cosplayer finden auch aus vielen Serien und Filmen einen passenden Charakter, den sie imitieren und mögen. Bezugspunkte können einzelne Charakterzüge oder die Lebenslaufbahn einer Figur sein, in der man sich selbst erkennt und wiederspiegelt. Andere wiederum werden bei Figuren aus Computerspielen und bei Filmhelden fündig. Vielen bereitet es Spaß, eine andere Rolle in ihrem Leben zu übernehmen oder dem Alltag in eine künstliche Realität zu entfliehen. Mitunter geht es soweit, dass sich manche regelrecht in einen Charakter verlieben.

Aufwändige Kostüme – selbst hergestellt
Viele stellen ihre Kostüme für die Cosplay-Conventions selbst her. Es ist gut nachvollziehbar, dass sie das aufwendig hergestellte Kostüm ihres Charakters in der Öffentlichkeit vorstellen wollen. Besonders, wenn es dann von vielen Menschen schön gefunden und auch fotografiert wird. Mitunter gibt es regelrechte Foto-Shootings. Doch egal, ob selbst gemacht oder gekauft: Es ist nicht leicht, eine Figur so authentisch wie möglich darzustellen. Die Fans der Szene fühlen sich geehrt, was man auch an den wachsenden Besucherzahlen dieser Veranstaltungen sehen kann.

Zwei kämpfende Links aus Zelda – bei einem Szene-Treffen

Mir persönlich sind die in Leipzig vertretenen Events bekannt. Dazu gehören die Leipziger Buchmesse und die LAME in Leipzig-Schönefeld. Aber es gibt noch weitere kleine Treffen im Clara-Zetkin-Park, dem Rosental oder dem Johanna-Park. Diese Treffen sind kostenlos, man kann in einem größeren Bekanntenkreis ein Picknick machen, oft nutzen dies auch Fotografen für ihre Aufnahmen. Die Treffen in den Parks kommen meist über Gruppen in sozialen Medien zustande.

Die LAME findet alle zwei bis drei Monate statt. Gemütlich gehalten, nicht so riesig, ein Treffen in kleinerem Ambiente. Sie bietet Möglichkeiten für gemeinsame Computer- und Konsolenspiele, aber auch Trading Card Games (Kartenspiele) und Billard gehören dazu. Es darf auch Karaoke gesungen werden, nicht nur zu Anime und japanischer Musik. Die Gäste haben einiges zur Auswahl und wählen, wonach ihnen der Sinn steht.

Das Angebot an verschiedensten Fanartikeln ist sehr breit gefächert (Quelle: Pixabay)

Kaufen kann man natürlich auch so manche Kleinigkeiten: Poster, Mangas, Figürchen, Anhänger, Kontaktlinsen und und und… Eine kleine Theke, an der man Getränke und Speisen bekommt, gehört ebenso dazu wie die Musik im Hintergrund. Für Foto-Shootings wird meist der Innenhof des Veranstaltungsgebäudes genutzt, wenn das Wetter es zulässt. Laut der Facebook -Seite der „Leipziger LAME Anime- und Manga-Event“ wird die beliebte Veranstaltung ab Februar 2019 im Freizeitzentrum „Paradise“ der Kindervereinigung Leipzig e.V. stattfinden.

Beliebte Veranstaltungen in Leipzig
Höhepunkt für die Szene in Sachsen ist jedes Jahr die Anime-Manga-Convention der Leipziger Buchmesse auf der Neuen Messe. Aufgrund des großen Zuspruchs findet sie seit einiger Zeit in einer eigenen Halle statt. Auch dort gibt es sehr viel Fanartikel, von Kissen, Figuren und Taschen bis zu Notizbüchern und Kostümen. Auf Kino-Leinwänden kann man sich ausgewählte Animes anschauen oder Neuvorstellungen kennenlernen. Lese-Ecken bieten Raum für ruhigere Gesellen, während andere japanische und deutsche Musik sowie Anime-Soundtracks genießen. Auch asiatische Spezialitäten an kleinen Ständen mit Sitzgelegenheiten gehören dazu. Ich finde es besonders toll, wenn man einfach etwas isst oder trinkt und dabei neben einem Cosplay von Naruto sitzt, der Nudelsuppe schlürft.

Und wenn ihr die Anime-Cosplay-Szene auch interessant findet, dann kommt vorbei und besucht eure Helden in real life oder cosplayed selbst einen Charakter!

 

Bildquellen: Redaktion EinDruck, Pixabay

Anime, Cosplay und Manga
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4 Antwort

  1. Karl-Katja

    Die Kulturindustrie drückt der Kunst sehr ihren Stempel auf.
    Leider sind viele Anime als Werbeträger für Computerspiele oder Sammelkarten produziert. Auch ein niedliches Tierchen darf unter den Charakteren zu allermeist nicht fehlen. Irgendetwas muss sich schließlich als Schlüsselanhänger oder Stofftier verkaufen lassen.
    Naruto Shippuuden ist nur ein Beispiel dafür, wie eine Story komplett zunichte gemacht wird, indem Filler um Filler eingeschoben wird, bis die Story völlig in den Hintergrund rückt vor lauter Rückblenden und Nebengeschichten, die allesamt nach demselben Schema F funktionieren.
    Der vierteljährige Produktionsrhythmus ist auch hinderlich für die Freiheit der Kunst. Animes müssen deswegen 12 oder 13 Folgen – oder 26 oder 52 Folgen – haben.
    Ausnahmen sind Vorzeigeprodukte wie One Piece oder JoJo’s Bizarre Adventures, die seit Jahrzehnten von einem Autor geschrieben werden und die sich eng an die Mangavorlage halten. Ich kann für diese Animes aber auch nur japanische Version mit Untertiteln empfehlen, da die deutsche Synchronisation auch hier die Kunst nur entstellt.

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